ÜBER UNS
„Vitis“ – eine Katze stand Pate
(Wie die Pension VITIS zu ihrem Namen kam)
Kleinere Hotelpensionen wie die Pension Vitis heißen ja üblicherweise nach dem Besitzer „Pension Meier“, oder nach der Gegend „Pension Ausblick“ oder ähnlich. Wie kam es aber zu dem eher ausgefallenen Namen „Pension Vitis“?
1995 unternahm die Familie Gerstl eine winterliche Urlaubsrundfahrt ins südliche Tschechien und besichtigte dort mit ihren Kindern (Sohn/Tochter) mehrere Burgen. Auf der Rückfahrt machte man in Nová Bystřice (deutsch Neubistritz), einer Stadt mit 3.355 Einwohnern, kurz halt. Als Mutti sich bei einem Juwelier einen Ring anschaute, entdeckten die Kinder auf der Straße eine junge Katze, die eine eingefrorene Lache schleckte – es hatte fünf Minusgrade. „Katze ist kalt und hungrig“, sagt eine nette ältere tschechische Dame zu den Kindern, die das kleine Tier postwendend als animale Migrantin mitnehmen wollten, denn „ bei uns in Österreich hat sie vielleicht mehr Chancen zum Überleben!“ Die ebenso dezent wie einfühlsam vorgebrachten väterlichen Gegenargumente bewirkten rein gar nichts, die Katze stieg mit der Familie ins Auto ein. „In diesem Moment habe ich gewusst, dass wir das Tier nie wieder los werden“ erinnert sich Karl Gerstl heute noch genau an seinen damals wortwörtlichen Katzenjammer.
Wenig später, bereits in Österreich, machte man 15 Kilometer nach dem Grenzübertritt bei Gmünd-Neunagelberg bei einer Tankstelle halt. Neben dem Auto wurde dort auch die Katze mit Futter versorgt, der Tankwart bemühte sich gleichermaßen um Tier wie Wagen. Zu Hause in Wien angekommen, ergab sich die Frage, wie denn die Katze wohl heißen solle und man entschied sich spontan für den Namen der Ortschaft mit dem netten Tankwart: Vitis – ein Ort im Waldviertel, mit 2.575 Einwohners – wie viele Katzen und Kater dort hausen, ist unbekannt.
Die Katze Vitis hatte sich in der Herbststraße 24 bald bestens eingelebt. Und welch hohen Stellenwert sie inzwischen innerhalb der Familie genießt, zeigt die zweite große Namensentscheidung: Als es nämlich darum ging, die Pension zu benennen, schlug der Chef spontan „Vitis“ vor. Mutter und Kinder waren begeistert, nur böse Zungen behaupten, dass sich der Vater damit beim Rest der Familien einschleimen wollte.
In Vitis selbst gibt es einen Gasthof, der aber nicht „Vitis“, sondern Pichler heißt. Um aber dennoch vor Konkurrenz durch Namensgleichheit für alle Zeit gefeit zu sein, ließ sich Karl Gerstl den Namen markenrechtlich registrieren – nein, nicht jenen der Katze, sondern jenen der Pension. Und so ist seit Ende 2008 unter der Nummer 248135 Namen und Firmenlogo der „Pension Vitis“ in Österreich markenrechtlich geschützt. Herzig! Oder muss man gar sagen „katzig“?
So paradox es klingen mag: Die seinerzeitige Urlaubsreise nach Tschechien war also nicht „für die Katz“ – obwohl sie in Wirklichkeit genau das war!
Unsere Katze Vistis ist 19 Jahre und 7 Monate alt geworden.